Von Grund auf neu: Ein frischer Start nach der Praxisübernahme

 

Manchmal ist es mit ein wenig Polieren nicht getan. So etwa in der Zahnarztpraxis der Brüder Bassetti in Olten. Sie entschieden sich für eine grundlegende Sanierung. Die Patientinnen und Patienten wurden trotzdem fast ohne Unterbruch behandelt.

Zentral gelegen, gut frequentiert – die Praxis, welche die Brüder Dres. med. dent. Renzo und Mario Bassetti im August 2020 in Olten übernahmen, hatte eigentlich viele Vorteile. Der grosse Nachteil war ihr Alter. Die Räume, in denen seit 60 Jahren eine Zahnarztpraxis untergebracht ist, wurden seit 30 Jahren nicht mehr grundlegend renoviert. 

Den neuen Eigentümern war schnell klar, dass es mit einer sanften Renovation nicht getan war. Die Praxis musste vor der Übernahme grundlegend auf den neuesten Stand gebracht werden, nur schon deshalb, um die aktuellen Vorschriften wieder zu erfüllen.

Die Brüder Bassetti wussten, wie ihre Praxis werden soll: Hell, freundlich, auf dem neuesten Stand der Technik und vor allem alltagstauglich. Um dieses Ziel zu erreichen, engagierten sie die auf Praxisbau spezialisierten Architekten der KillerLei AG. 

 


Röntgen-Entwicklungsraum neu genutzt

Eine Analyse zeigte, dass die alte Praxis durchaus den vielseitigen neuen Anforderungen gerecht werden kann – wenn das Layout grundlegend angepasst wird. Mit einer cleveren, neuen Raumaufteilung war dies sogar innerhalb der bestehenden Fläche möglich. 

Die Zahl der Behandlungszimmer blieb zwar gleich. Ihre einst sehr grosszügige Fläche wurde aber etwas verkleinert, was Platz für Neues freimachte. Nun gab es etwa Fläche für einen zentralen Lagerraum. Auch der nicht mehr benötigte Röntgen-Entwicklungsraum wurde neu genutzt. Dort gibt es heute einen Technikraum mit Laborteil. 

Behindertengerechte Toiletten

Der Sterilisationsraum wurde zentral zwischen die Behandlungsräume verlegt und mit einem beidseitig bedienbaren Tray-Schrank ausgerüstet, was die Arbeitsabläufe vereinfacht. Eine elektrische Schiebetüre mit Sensor erlaubt es dabei, den Raum trotz voller Hände einfach zu öffnen und zu schliessen. Nun entspricht der Raum auch den Vorschriften. 

Auch für die Mitarbeitenden hatte die Renovation Vorteile: Hinter dem grosszügigen Empfang konnte ein Back-Office abgetrennt werden. Zudem wurde im alten Technikraum eine Mitarbeitergarderobe eingerichtet. Dazu gab es einen hellen und frischen Aufenthaltsraum. 

Damit die Praxis möglichst allen Patientinnen und Patienten offensteht, wurden die bestehenden Toiletten so angepasst, dass sie barrierefrei und behindertengerecht sind. 

 
Frische Luft ohne Viren und Keime ist in einer Praxis immer wichtig, ganz unabhängig vom Coronavirus. Schliesslich steht die nächste Grippesaison immer wieder vor der Tür. Die Brüder Bassetti entschieden sich bei ihrem Umbau in Olten deshalb für eine automatische, aklimatisierte Frischluftzufuhr. Die Luft wird dabei übers Dach angesogen und die Abluft über ein Lüftungssystem nach draussen geführt. Dies sorgt für ein angenehm frisches Raumklima, ohne manuell Lüften zu müssen und schützt die Patientinnen und Patienten sowie die Mitarbeitenden vor Infektionen. Im Sommer werden die Räume über eine Kühldecke klimatisiert. Diese Kühlung erfolgt ohne Luftverwirbelungen, was die Praxis gleichmässig in einem angenehmen Klima hält.
 

Bis auf den Rohbau zurück

Die neuen Praxiseigentümer entschieden sich also, die Praxis bis auf den Rohbau zurück zu entkernen. So konnten auch die ganzen Versorgungsleitungen neu verlegt und es konnte eine zentrale Absauganlage eingebaut werden. Die Wasser- und Druckluftversorgung sowie die Elektroverteilung wurden ebenfalls komplett erneuert. Dazu kam die Digitalisierung der gesamten Praxis. 

Es war klar, dass dies nicht in zwei bis drei Wochen und nur schwer in Etappen gemacht werden konnte. Einen langen Betriebsunterbruch gab es jedoch nicht. Denn im Stockwerk darunter gab es Räume, die für die Zeit des Umbaus gemietet werden konnten. 

Diese leerstehenden Räume wurden zum Provisorium ausgebaut, mit temporären Abtrennungen und der nötigen Technik. Die neuen Behandlungseinheiten für die renovierte Praxis wurden vorerst im Provisorium installiert, während im oberen Stock in der alten Praxis der Betrieb normal weiterlief. Beim Start der Bauarbeiten wechselte der Praxisbetrieb dann ins Provisorium, wo er zehn Wochen lang blieb. 

Die Patienten schätzten es sehr, dass sie auch während des Umbaus nicht auf die Behandlung verzichten mussten. Als die Praxis fertiggestellt war, wurde das Provisorium innerhalb einer Woche abgebaut und die neue Praxis in Betrieb genommen. 


Praxisräume flexibel tauschen

Dieses Grossprojekt hatte jedoch eine Überraschung auf Lager: Es stellte sich heraus, dass es in diesem historischen Gebäude einen bisher unentdeckten Wasserschaden gab. Offenbar gab es ein Abdichtungsproblem bei der darüberliegenden Terrasse. 

Da zahlte sich aus, dass die Spezialisten der KillerLei AG auch mit solch unvorhersehbaren Tatsachen umgehen können. Sie entschieden noch während des Umbaus, zwei Räume miteinander zu tauschen. So wurde aus einem Reserve-Behandlungsraum ein neuer Behandlungsraum. Weil die Räume standardisiert waren, konnten sie trotz fortgeschrittenen Ausbaus ohne grossen Mehraufwand getauscht werden. 

Auch bei der geringen Raumhöhe im Eingangsbereich fanden die Spezialisten von KillerLei AG eine Lösung. Sie hoben die Decke dort, wo keine Lüftungskanäle waren, einige Zentimeter an und installierten eine Lichtschiene, die den Eindruck von Tageslicht vermittelt. Dies ergab ein angenehmes Raumgefühl, obwohl die Decke unter der Standardhöhe von 2,4 Metern liegt. 

Mit dem Ergebnis sind sowohl die beiden Zahnärzte als auch die Mitarbeitenden und die Patientinnen und Patienten sehr zufrieden. Ein natürlich aussehender Bodenbelag, helle Materialien und die neue Beleuchtung geben der Praxis ein völlig neues Erscheinungsbild. 

 
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