Motivationstrigger Nr. 1: Sinn oder Geld?

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In der Motivationsforschung hat sich schon längst die Überzeugung etabliert, dass die Freude am Tun primär durch immaterielle Faktoren gesteuert wird. Motiviert ist der Mensch zum Beispiel, wenn er in seiner Arbeit einen Sinn erkennt. Und wie steht es mit dem lieben Geld? Spielt es wirklich nur eine untergeordnete Rolle?

An Studien zum Thema Motivation in der Arbeitswelt herrscht kein Mangel. Und sie alle kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Immaterielle Motivationsfaktoren wie beispielsweise die Überzeugung, eine sinnstiftende Tätigkeit auszuüben, scheinen die Freude am Tun zu beflügeln. In einer von Statista Deutschland durchgeführten Befragung von rund 1’000 Berufstätigen gaben 94% der Teilnehmenden an, dass es ihnen wichtig sei, einer sinnstiftenden Tätigkeit nachzugehen. Der Management-Coach, Buchautor und Dozent am Viktor Frankl Zentrum Wien, Dr. Harald Pichler, bestätigt diese Erkenntnisse. Er bezeichnet die Sinnerfüllung in der Arbeit als einen der wichtigsten Motivations- und Resilienzfaktoren: «Wenn Mitarbeitende persönlichen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen, sind sie motivierter – und leisten mehr.» Zudem stellt er in seinem Buch «Arbeit – Sinn und Motivation»¹ fest, dass Menschen Gemeinschaft, aber auch Selbstbestimmtheit brauchen. 

Immaterielle Anreize hoch im Kurs

Dies deckt sich mit den Aussagen der an der Universität Zürich forschenden und lehrenden Motivationspsychologin Prof. Dr. Brandstätter-Morawietz. In einem Interview mit der Zahnärztekasse AG bezeichnete sie Autonomie, Kompetenz und soziale Einbindung als Kernelemente der Mitarbeitermotivation. Unisono räumen die Expertinnen und Experten der intrinsischen Motivation² das heisst, den aus innerem Antrieb erzeugten Beweggründen, einen sehr hohen Stellenwert ein. Zweifellos zu Recht. Das bedeutet aber nicht, dass die Wirkung der extrinsischen Motivation², bei der es um Belohnung oder Vermeidung von Strafe geht, unterschätzt werden darf.

Geld zählt eben doch

Darauf verweisen die Ergebnisse einer von der IU Internationale Hochschule, Erfurt, im Mai 2022 publizierten Studie³ an der über 2’000 fest angestellte Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren teilnahmen: Mit einer Zustimmung von 69,3% steht das Gehalt an erster Stelle der Motivationsfaktoren. «Es muss passen. Ein höheres Gehalt? Macht auch zufriedener. Und motivierter.» Erst an zweiter und dritter Stelle rangieren die Faktoren Wohlfühlen und Wertschätzung respektive Interesse und Sinnstiftung. Allerdings gibt die in Berlin lehrende Professorin für Strategisches Management und Marketing Dr. Martina Lütkewitte zu bedenken, dass das Gehalt zwar ein wichtiger Faktor sei, dass sich der Motivationseffekt jedoch mit der Zeit und der Höhe des Gehalts abnütze. Zunächst aber, so die Expertin, müsse das Einkommen stimmen, bevor andere Faktoren nachhaltig motivieren und zufrieden machen könnten.

Trend zur inneren Kündigung

Die Motivationsforschung konzentriert sich mehrheitlich auf die Befindlichkeit und die Erwartungshaltung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Dass das Thema Mitarbeitermotivation für Führungskräfte hoch relevant ist, zeigt der fatale Trend zum «Quiet Quitting»: Laut Travail.Suisse zieht rund ein Drittel der Arbeitnehmenden einen Stellenwechsel aufgrund von Stress am Arbeitsplatz in Betracht. Angesichts des akuten Mangels an Fachkräften in zahlreichen Branchen – einschliesslich der Zahnmedizin – eine beunruhigende Tendenz.

Die Kasse muss stimmen

Wie steht es mit der Motivation bei Führungskräften oder bei Unternehmerinnen und Unternehmern? Was die intrinsische Motivation angeht, ist diese ein immanentes Element des Unternehmertums. Zahnärztinnen und Zahnärzte machen den Schritt in die Selbstständigkeit, weil sie im eigenverantwortlichen Handeln, in der Gestaltungsfreiheit, in der Autonomie Sinn erkennen und Erfüllung finden. Gegebenenfalls wird die Motivation durch Aspekte wie Überbelastung oder drohenden Burnout getrübt. Hingegen dürfte es sich bei der extrinsischen Motivation ähnlich verhalten wie bei den Arbeitnehmenden: Auch die Kasse muss stimmen, damit die Freude am Tun erhalten bleibt. So gesehen ist ein professionell strukturiertes und effektives Honorar-Management für Zahnärztinnen und Zahnärzte mit eigener Zahnarztpraxis oder für auf eigene Rechnung tätige Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner ein nicht zu unterschätzender Motivationsfaktor. 

Es ist beispielsweise motivierend,

  • wenn eine Bonitätsprüfung vor Behandlungsbeginn die Gewissheit verschafft, dass die Patientin oder der Patient zahlungsfähig ist;

  • wenn eine umgehende Rechnungsstellung nach Abschluss der Behandlung und ein straff organisiertes Mahnwesen dafür sorgen, dass stets ausreichende flüssige Mittel zur Verfügung stehen;

  • wenn das Zahlungsverhalten von Patientinnen und Patienten durch attraktive Teilzahlungsmöglichkeiten in positiver Richtung beeinflusst werden kann;

  • wenn ausstehende, mehrmals erfolglos angemahnte Honorarforderungen nicht einfach a priori abgeschrieben werden müssen, weil der Inkasso-Prozess zum richtigen Zeitpunkt initiiert und professionell durchgezogen wird;

  • wenn die Abtretung einer Honorarforderung und damit des Delkredere-Risikos vor Verlusten schützt. 

Die Realisierung und Abwicklung eines effizienten Honorar-Managements zählen allerdings nicht zu den Kernkompetenzen einer Zahnärztin oder eines Zahnarztes, was wiederum der intrinsischen Motivation kaum förderlich ist. Der Ausweg aus dem Dilemma führt über eine Outsourcing-Lösung mit der Zahnärztekasse AG: Die Honorar-Einnahmen fliessen sozusagen von selbst. Und die Zahnärztin oder der Zahnarzt kann sich uneingeschränkt den sinnstiftenden, erfüllenden Aufgaben widmen. Der ultimative Motivationstrigger heisst Sinn und Geld.

 

¹ Harald Pichler, Arbeit – Sinn und Motivation, 2018 Braumüller GmbH
² Selbstbestimmungstheorie nach Edward L. Deci und Richard M. Ryan, Universität Rochester 
³ www.iu.de/forschung/studien/nachhaltige-arbeitsmotivation

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