Der Krise die Stirn bieten:jetzt Liquidität sichern

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Die aktuelle Wirtschaftskrise zeigt es auf die schmerzhafte Art: Unternehmen, die ihren Erfolg lediglich an Umsatz und Ertrag messen, können ein böses Erwachen erleben. Die überlebenswichtige Kennzahl ist die Liquidität. Auch wenn das Geschäft der Zahnarztpraxen trotz widrigen Umständen einigermassen läuft, sollte die nachhaltige Sicherung der Liquidität höchste Priorität geniessen.

Liquidität kommt vor Rentabilität.

Die alte Kaufmannsweisheit war kaum je so aktuell wie in den Zeiten von Corona. Nachdem in diesem Frühjahr der pandemiebedingte Zusammenbruch der Wirtschaft eingetreten war, gerieten Hunderte von bislang erfolgreichen KMU in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten. Es fehlten schlicht die flüssigen Mittel, um Löhne, Miete, Lieferantenleistungen, Versicherungen und weitere Fixkosten fristgerecht zu begleichen. Es zeigte sich überdeutlicher denn je: Liquidität ist der Atem des Unternehmens.

Auch Zahnarztpraxen traf der Mitte März dieses Jahres vom Bundesrat verordnete Lockdown wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Sie mussten den Praxisbetrieb bis am 27. April auf Notfallbehandlungen reduzieren und die Praxismitarbeitenden mehrheitlich zu Kurzarbeit verdonnern. Den Praxen wurden erhebliche Einkommenseinbussen beschert, doch ihren finanziellen Verpflichtungen konnten sie sich nicht entziehen. Um Liquiditätsengpässe zu vermeiden, hatten auch sie die Möglichkeit, beim Bund einen Überbrückungskredit zu beantragen.

Auf Dauer kann es der Staat nicht richten

Staatliche Finanzhilfe ist allerdings keine tragfähige Lösung des Liquiditätsproblems. Sie mag zwar kurzfristig Entlastung bringen. Längerfristig kann sie jedoch zur Last werden, denn wie jeder Kredit müssen auch die Überbrückungskredite des Bundes zurückbezahlt werden. Ebenso wenig zufriedenstellend ist es, private Mittel einzuschiessen, da diese kaum für einen solchen Verwendungszweck geäufnet wurden.

Professionelles Honorar-Management – ein Gebot der Stunde

Um die Liquidität auf eine solide Grundlage zu stellen, braucht es ein straff organisiertes Honorar-Management. Gemeint ist ein klar strukturierter Prozess, bei dem Honorarforderungen von der Ausstellung der Honorarnote bis zur Begleichung der Honorarschuld begleitet, kontrolliert und je nach Zahlungsverhalten der Patientinnen und Patienten individuell bearbeitet werden.

Die wichtigsten Prinzipien eines wirkungsvollen Honorar-Managements:

  • Vor jeder Behandlung eine Bonitätsprüfung
    Die Behandlung von Patientinnen und Patienten, die in Zahlungsschwierigkeiten stecken, führt fast zwangsläufig zu Debitorenverlusten. Diese lassen sich nur mit ausserordentlichen Anstrengungen kompensieren, wenn überhaupt.

  • Umgehende Fakturierung nach Behandlungsabschluss
    Mit jedem Tag, der zugewartet wird, verschiebt sich auch der Zahlungstermin. Die Grafik «Liquiditätsverlauf vs. Fakturierungsrhymus» unten zeigt, wie wöchentliche, statt monatliche Abrechnungen den Liquiditätsspielraum markant erweitern. 

  • Straffes Mahnwesen
    Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten neigen viele Konsumentinnen und Konsumenten dazu, die Begleichung von Rechnungen hinauszuschieben. Doch jede nicht fristgerecht bezahlte Rechnung wirkt sich negativ auf die Liquidität aus. Häufen sich die Fälle, kommt der Mittelfluss ins Stocken. Es empfiehlt sich also dringend, säumige Zahler nach Ablauf der Zahlungsfrist zu mahnen. Wenn nötig mehrmals.

  • Teilzahlungsangebote
    Viele Patientinnen und Patienten schätzen die Möglichkeit, zahnmedizinische Behandlungen in Raten zu bezahlen. Vor allem bei aufwendigen Behandlungen mit mehreren Sitzungen und hochwertigem Zahnersatz. Ein Teilzahlungsangebot kann auch zu einer Win-win-Situation führen, wenn ein Patient unerwartet in eine finanziell schwierige Situation gerät.

  • Schuldbetreibungsrechtliche Massnahmen
    Bleibt eine Forderung nach mehrmaligem Mahnen auf unbestimmte Zeit offen, sind Inkassomassnahmen unvermeidlich. Eine Chance auf Erfolg oder zumindest einen Teilerfolg haben diese jedoch nur, wenn der Inkassoprozess professionell und gesetzeskonform aufgegleist wird. 

Mit jedem Tag, der zugewartet wird, verschiebt sich auch der Zahlungstermin. Die Grafik «Liquiditätsverlauf vs. Fakturierungsrhymus» zeigt, wie wöchentliche, statt monatliche Abrechnungen den Liquiditätsspielraum markant erweitern.
 

Outsourcing ergibt Sinn

Das Betreiben eines strukturierten und konsequent umgesetzten Honorar-Managements verursacht Aufwand. Damit stellt sich die Frage, ob die Praxisführung diese administrativen Aufgaben selber bewältigen oder an ein spezialisiertes Unternehmen wie die Zahnärztekasse AG auslagern soll.

Es gibt eine ganze Reihe gewichtiger Argumente, die für ein Outsourcing sprechen: Zum Beispiel die Fragilität der Liquidität im aktuell unsicheren Wirtschaftsumfeld oder die durch die Umsetzung des gesetzlich vorgeschriebenen Schutzkonzeptes entstandene tägliche Zusatzbelastung des Praxisteams. Nicht zu unterschätzen ist die aufgrund der aktuellen Situation absolut zwingende Fokussierung auf die Behandlungstätigkeit und einen exzellenten Service für die Patientinnen und Patienten.

Nehmen Sie die Option einer Auslagerung des Honorar-Managements an die Zahnärztekasse AG jetzt in Ihre strategische Planung für die weitere Entwicklung Ihrer Zahnarztpraxis auf. Wir unterstützen Sie bei der Entscheidungsfindung gerne mit weiteren Informationen zu unseren flexiblen, branchengerecht konzipierten Outsourcinglösungen. Die gegenwärtige Krise ist der richtige Anlass, die Liquidität Ihrer Zahnarztpraxis dauerhaft abzusichern.

 

Das 12-Punkteprogramm des strukturierten Honorar-Managements

  1. Erstellung eines Kostenvoranschlags ab Fr. 1’000.- Behandlungskosten.
  2. Institutionalisierte Bonitätsprüfung.
  3. Bei grösseren Behandlungen Einforderung einer Voraus- oder Anzahlung.
  4. Abschluss von Teilzahlungsvereinbarungen.
  5. Systematische Leistungserfassung.
  6. Permanente Forderungsüberwachung.
  7. Straff organisiertes Mahnwesen.
  8. Einleitung von schuldbetreibungsrechtlichen Massnahmen (Inkassoprozess).
  9. Aufrechterhaltung ausstehender Forderungen durch Verlustscheinverwaltung.
  10. Erfassung von Erfahrungswerten zum Zahlungsverhalten der Patienten.
  11. Gezielte Steuerung des Mittelflusses durch Liquiditätsplanung.
  12. Benchmarks: Regelmässige Überprüfung der Perfomance der Zahnarztpraxis durch Kennzahlenvergleiche mit dem Branchendurchschnitt.


 
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